Malignes Melanom

Das Melanom (schwarzer Hautkrebs), ist die gefährlichste Form aller Hautkrebserkrankungen. Das Melanom geht von den pigmentbildenden Zellen der Haut oder Schleimhaut, den Melanozyten, aus. Anders als bei normalen Melanozyten vermehren sich bei einem Melanom die bösartigen Zellen unkontrolliert. Neben dem Melanom der Haut kann sich in seltenen Fällen ein Melanom auch an Schleimhäuten, Lymphknoten oder inneren Organen entwickeln. Weltweit nimmt die Zahl an Neuerkrankungen zu. In der Schweiz zählt man pro Jahr circa 2400 neue Fälle. Die fünf typischen Erscheinungsbilder des Melanoms sind:

  • superfiziell spreitendes Melanom 
  • knotiges (noduläres) Melanom 
  • Lentigo maligna Melanom 
  • Akrolentiginöses Melanom 
  • Amelanotisches Melanom 

Das Melanom ist besonders gefährlich, weil es bei 15% der Patienten Ableger (Metastasen) in anderen Organen bildet. Das kann zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Zur Ausbreitung der Erkrankung kommt es, wenn Krebszellen über Lymph- oder Blutbahnen in Lymphknoten oder innere Organe wandern und dort neue Tumoren bilden.

Ein erhöhtes Risiko für ein Melanom haben Personen mit mehr als 50 Muttermalen (Leberflecken), mit heller Haut (Hauttyp I–II), mit Melanomen in der Familie, mit geschwächter Immunabwehr, Patienten, die bereits an einem Melanom erkrankten oder Personen, die schwere Sonnenbrände erlitten haben (insbesondere in Kindheit und Jugend).

Bei Verdacht auf ein Melanom, entnimmt man operativ in örtlicher Betäubung die gesamte auffällige Hautveränderung, die anschliessend unter dem Mikroskop untersucht wird. Die Untersuchung des Gewebes dient dazu, die Diagnose sicher zu stellen. Die Grösse der notwendigen Operation richtet sich nach der feingeweblich bestimmten Dicke des Tumors und wird mit einem Sicherheitsabstand vorgenommen. Ist der Tumor dicker als ein Millimeter, sollte zusätzlich der im Lymphabfluss der betroffenen Hautregion erstgelegene Lymphknoten (Schildwächter-Lymphknoten oder «Sentinel Lymph Node») operativ entfernt und untersucht werden. Dieses gilt auch für Tumore zwischen 0,75 und 1,0 mm Dicke, wenn bestimmte weitere Risikofaktoren vorliegen. Diese Untersuchung des Schildwächter-Lymphkotens ermöglicht eine bessere Vorhersage des Krankheitsverlaufs und hat ggf. auch Auswirkungen auf weitere Operationen oder eine medikamentöse «adjuvante» Behandlung. Sind bereits Lymphknoten von Tumorzellen befallen, sollten die nahegelegenen Lymphknoten vollständig entfernt werden.

In schwierigen Fällen kommt der Einsatz von Strahlen in Frage. So können ausgedehnte Melanome im Gesicht von älteren Patienten mit ultraweichen Röntgenstrahlen behandelt werden, auch schmerzhafte Ableger im Knochen werden häufig bestrahlt.

Haben sich bereits Tochtergeschwülste in inneren Organen gebildet (z.B. Lunge, Knochen, Leber, Gehirn), können neben der Operation Strahlen-, Immuntherapie und auch unter bestimmten Voraussetzungen, die «targeted therapy» (zielgerichtete Behandlungen) angewendet werden. Einer Chemotherapie kommt inzwischen in den meisten Fällen eine nachrangige Bedeutung zu.

Nachkontrollen sind beim Melanom unerlässlich, um frühzeitigzu erkennen, ob sich Metastasen gebildet haben oder ein zweites Melanom wächst. Die Wahrscheinlichkeit für ein Zweitmelanom liegt bei fünf bis acht Prozent. In welchen Abständen Nachkontrollen nach primären Behandlung eines Melanoms nötig werden, hängt von der Art und dem Ausmass des Tumors ab.

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